Kanada Auswanderer berichten bei Kanada News
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Ein neues Leben an der Westküste   

Von Wiesbaden nach Vancouver B.C. - Eine Familie zieht um und erlebt haarsträubende Dinge ...
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Unsere neue Heimat KANADA   

Von Hamburg nach Smithers, BC - vom hohen Norden in Deutschland in den Norden der Provinz British Columbia. Nach vielen Urlauben in Kanada nimmt ein Wunsch Gestalt an: Die Auswanderung nach Kanada...
Bericht von Gerdi & Peter Kupsch


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IM WESTEN WAS NEUES

Nun sind es schon über 3 Jahre in der neuen "Heimat". Kaum zu glauben wie die Zeit vergangen ist. Wir haben Köln am 21. September 1996 verlassen und haben uns hier im Westen von Canada auf Vancouver Island niedergelassen.

Viele unserer Träume haben sich verwirklichen lassen, leider (noch) nicht alle. Viele der Befürchtungen die wir im Vorfeld der Auswanderung hatten, haben sich in Luft aufgelöst, andere Probleme die nicht auf der Rechnung waren sind plötzlich aufgetaucht. Ständiges Lernen und Offenheit für neue Dinge, Sitten und Situationen war und ist gefordert. Es gab eine Menge Hindernisse zu überwinden und Enttäuschungen zu verkraften. Genauso schnell wie mancher Hoffnungsschimmer aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden.
Eine Arbeit zu finden und sie zu behalten wurde zur dauernden Herausforderung. Wir haben Arbeiten angenommen die weit unter unserer Ausbildung liegen um uns über Wasser zu halten. Aber trotz aller emotionalen Berg- und Talfahrten die wir mitgemacht haben sind wir sehr zufrieden, daß wir den Schritt hierher gewagt haben.
Wir leben in der, wie wir meinen, schönsten Ecke dieses riesigen Landes mit einem sehr milden Klima und genießen es Natur pur mit wunderschönen, fast menschenleeren Stränden, schneebedeckten Gipfeln, riesigen Wäldern und einer Vielfalt in Flora und Fauna direkt vor der Haustür zu haben. Die Menschen sind nicht so hektisch und immer freundlich und hilfsbereit und man hat uns niemals das Gefühl gegeben hier Fremde zu sein.
Sollten wir mal Lust auf Stadt haben, dann ist Victoria, die Provinzhauptstadt mit ihrem ganz besonderen Flair, ganz nah und in die Großstadt Vancouver sind's nur 2 ½ Stunden mit Auto und Fähre.
Wir haben zwei glückliche Kinder, die die Freiheit genießen draußen herumtoben zu können ohne das man sie ständig vor herannahenden Autos oder Hundekot auf dem Bürgersteig warnen muß und die in der 3-Zimmer Wohnung in Köln nicht mehr zurechtkommen würden. Unsere Pänz haben die Sprache im Handumdrehen gelernt. Wir, die wir uns jahrelang haben abgemüht einigermaßen Englisch zu lernen, stehen da nur mit offenem Mund daneben und dürfen zusehen wie uns die Kinder was vormachen.
Die Canadier finden, daß unser Englisch "great" und "awesome" ist - wir sind da nicht immer ihrer Meinung. Für viele von ihnen ist es generell schon ein bewundernswerter Umstand, daß jemand zweier Sprachen mächtig ist, da sie selbst keine allzugroße Notwendigkeit sehen eine weitere Sprache zu erlernen, weil ja doch weit und breit jeder Englisch spricht.
Das legt aber auch gleichzeitig einen großen Mentalitätsunterschied offen. Wir Deutschen sind immer bestrebt alles richtig zu machen und 90%ig ist da nie genug, es muß schon mindestens 100%ig sein. Hier im Westen Canadas sieht man das anders. Redensarten mit denen man ein Gespräch beschließt wie z.B. "take it easy", "have a nice day" oder "enjoy your day" spiegeln das tagtäglich wieder. Die Arbeit und das Streben nach Perfektion stehen hier nicht so im Mittelpunkt wie in Deutschland. Auf der einen Seite war diese lockere und mehr nach Lebensgenuß strebende Einstellung etwas was uns hierher gezogen hat, aber für uns, die wie nun ja fast 40 Jahre unseres Lebens in Köln zugebracht haben, wird das hier und da zum Problem. Man kann eben nicht seine Erziehung und all die Wertmaßstäbe verleugnen mit denen man aufgewachsen ist.
Unsere Einstellung immer mit vollem Einsatz zu arbeiten und sich zu engagieren löst hier manchmal Erstaunen aus. Wir sind tatsächlich schon von Leuten aufgefordert worden für die wir im Stundenlohn gearbeitet haben und die selbst unter Zeitdruck standen, doch nun endlich mal 'ne Pause zu machen. Über das, was hier von den meisten als "Streß" empfunden wird, können wir oft nur lachen.
Präzision und Qualität stellen auch nicht immer das erstrebenswerte Ideal dar, vielmehr sollen manche Jobs einfach nur "quick and dirty' (schwer zu übersetzen) erledigt werden.
Es ist erstaunlicherweise so, daß wir hier, so weit weg von Deutschland, viel stärker mit unserer Identität als Deutsche konfrontiert werden als das in Köln der Fall war.

Was wir hier vermissen?
Natürlich unsere Familien und unsere Freunde. Natürlich auch (was schon jeder vermutete) ein leckeres Kölsch und bestimmte Speisen die es eben nur "en Kölle jitt". Aber ansonsten fällt uns da nicht viel ein. Zu Besuch in Köln genossen wir Familie und Freunde zu treffen, gemütlich in einer Kneipe zu sitzen, am Rhein entlang zu spazieren und in den Dom zu gehen. Aber auf all die anderen Nebenerscheinungen, den Dreck und den Lärm, unfreundliche Verkäufer, drängelnde Menschen in der Bahn, hupende Autofahrer und nervöse Kassierinnen, denen alles nicht schnell genug geht, können wir sehr gut verzichten.
Nach 3 Jahren unter ganz anderen Lebensbedingungen, ohne all den Jubel und Trubel der Großstadt, haben wir uns schon ganz schön verändert.

Wie wir uns so fühlen an unserem 3-jährigen Jubiläum ?
Es ist wohl am ehesten mit dem folgendem Satz zu beschreiben:
Köln wird immer unsere Heimat bleiben aber zuhause fühlen wir uns hier, in Sidney, British Columbia.

W. Krahe, Sidney - Vancouver Island

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